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Leistungssportkonferenz: Sportland sieht noch viel Potenzial
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Nach den Spielen ist vor den Spielen – und entsprechend zweigeteilt war die diesjährige Leistungssportkonferenz des Sportlandes am 19. und 20. November, zu der der Landessportbund Brandenburg die hauptamtlichen Trainerinnen und Trainer der Mark geladen hatte. Gemeinsam mit gut 200 von ihnen blickten der LSB und die referierenden Experten im Sport- und Bildungszentrum Lindow zum einen auf die Olympischen und Paralympischen Spiele von Paris zurück und zum anderen auf den neuen Olympiazyklus voraus.
Interessant waren dabei insbesondere die verschiedenen Blickwinkel, die sie dabei nutzten. Denn während Data-Scientist Dr. Julian von Schleinitz die theoretischen Chancen des Einsatzes einer immer besser und einfacher funktionierenden KI im Sport in seinem Referat aufzeigte, analysierte der Direktor des Instituts für angewandte Trainingswissenschaften, Dr. Marc-Oliver Löw, anschließend die durchaus vorhandenen, aber noch nicht genutzten Potenziale im bisherigen Trainingsalltag. Dabei betonte er unter anderem den enormen Stellenwert einer künftig verbesserten Trainerausbildung – und nannte dabei explizit die von der ESAB Fachhochschule für Sport und Management Potsdam ins Leben gerufenen Studienangebote. Außerdem empfahl er eine „konzentrierte Begleitung und Förderung von Sportarten mit Potenzial“. Leistung müsse belohnt und gefördert werden und im Umkehrschluss, so Löws Forderung, müsse es aber auch entsprechende Konsequenzen geben, wenn die Leistung eben nicht mehr stimme.
In den anschließenden Workshops, die von den Brandenburger Landesteams Sportpsychologie, Trainingswissenschaft sowie Sportmedizin vorbereitet und betreut wurden, beschäftigten sich die Trainerinnen und Trainer unter anderem mit sportgerechter Ernährung im Schule-Leistungssport-Verbundsystem, der Prävention von Verletzungen oder den Möglichkeiten, die eine duale Karriere bietet. Weiterhin wurden die Möglichkeiten der Sportpsychologie aufgezeigt, Athleten und Trainer optimal gegenüber einem dynamisch wachsenden (Leistungs-)Druck widerstandsfähig zu machen.
Eine Interviewrunde mit Trainern aller drei OSP-Standorte in Brandenburg sowie Olympiateilnehmer Eric Thiele (Ringen) läutete dann den Austausch untereinander ein, der beim gemeinsamen Sporttreiben sowie im Rahmen des Brandenburg-Abends noch vertieft wurde.
Emotional wurde es dann am zweiten Tag, als der langjährige Leiter des Olympiastützpunktes Brandenburg (OSP), Wilfried Lausch, in großer Runde und unter Standing Ovations verabschiedet wurde. Lausch, der zugleich Vizepräsident Leistungssport beim Landessportbund ist, legt zum Ende des Jahres sein Amt als OSP-Leiter nieder. Sein Nachfolger, Dr. Norman Helm, bisher Bereichsleiter Standort Potsdam am OSP, blickte anschließend aus Brandenburger Sicht noch einmal auf die Spiele von Paris.