17

Dez

Sportgala
Freudentränen, Siegerlächeln, Abschiedsschmerz – Eine Sportgala der Emotionen

Es war überraschenderweise nicht das kleine Schwarze, sondern viel mehr das kleine Weiße, das bei der Sportgala Brandenburg am 13. Dezember dominierte. Denn in der Metropolis Halle dominierten die Emotionen und damit hatte das kleine weiße Papiertaschentuch Hochkonjunktur. Keine Sportgala zuvor rührte so sehr am Herzen der Gäste, es waren an diesem Abend mehr als 600, wie diese.

Da waren zum einen die Freudentränen, die insbesondere die Sieger der „Sportlerinnen des Jahres“-Abstimmung vergossen. So waren Rührung und Überraschung der Weltmeisterin im Trapschießen, Katrin Quooß, bereits auf dem Weg zur Ehrung anzusehen. Und auch auf der Bühne musste sich die sympathische Sportsoldatin immer wieder die Tränen aus den Augen wischen. Nicht viel anders erging es der Siegerin. Antje Möldner-Schmidt tupfte sich schon während der Laudatio auf sie durch die ehemalige Brandenburger Sportministerin Dr. Martina Münch immer wieder mit dem Taschentuch die Augen – genauso wie beim filmischen Rückblick auf ihren zweifellos sehr emotionalen Goldlauf bei der Leichtathletik-EM in Zürich. Und gegenüber der Presse gab sie zu: „Der heutige Preis bedeutet mir sehr viel.“ 

Anders als ihre beiden Kolleginnen blickt die diesjährige Dritte, Franziska Weber, auf eine lange Erfolgssträhne bei der Sportlerwahl zurück. Entsprechend abgeklärt zeigte sich die vierfache „Sportlerin des Jahres“ auf der Bühne – um kurze Zeit später dann trotzdem glasige Augen zu bekommen. Diesmal aber waren es keine Freudentränen, sondern vielmehr Tränen der Trennung. Denn mit mitreißenden Worten verabschiedeten sie und ihre Kanu-Kolleginnen Conny Waßmuth und Katrin Wagner-Augustin ihren Kanu-Bundestrainer Jochen Zühlke und ließen dabei auch keinen Zweifel daran, dass die Trennung alles andere als freiwillig war. „Du bist mit uns einen neuen Weg gegangen. Und es hat immer Spaß gemacht“, so Weber mit tränenerstickter Stimme und Waßmuth ergänzte nicht minder ergriffen: „Jochen stand immer hinter uns.“ Auch der so Gelobte gewann seinen Kampf mit den Tränen nicht – und warum auch. Schließlich hat auch ihn die Vergangenheit mit den Damen geprägt, in der es gemeinsam viele Erfolge zu feiern gab. Die Trennung vom Deutschen Kanu-Verband durch eben jenen kam für ihn ebenso überraschend wie für seine bisherigen Schützlinge.

Kaum ein Auge trocken – wenn auch aus ganz anderen Gründen – blieb zudem bei den beiden Auftritten von Bauchredner Benjamin Tomkins und Zauberer Thomas Otto, die das Publikum im Sturm nahmen und viel Beifall ernteten. Den bekamen auch die anderen Sieger der Ehrungen mit Sebastian Brendel und dem 1. FFC Turbine Potsdam an der Spitze.

Doch das Besondere an der Sportgala waren und sind nicht nur die Ehrungen, nicht die geplanten Programmpunkte – es ist vielmehr das Zusammenkommen von Freunden und alten Bekannten. Und so wurde abseits allen Offiziellen in der Sofa-Lounge, am Stehtisch oder am Tresen manch ein wehmütiger Blick zurück in die Vergangenheit des Brandenburger Sports und ein hoffnungsvoller in die Zukunft geworfen.

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