Page 8 - Sportjournal 02-2020
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Ausgabe 02 | 2020
ben, die Max annahm, denn schon nach diesem
einen Termin war klar: Skispringen war das, was
der Junge machen wollte. „Das hat mir gleich gefal-
len.“ Die Faszination war von Beginn an groß, der
Angstfaktor klein – selbst beim ersten Sprung von
der kleinen 10-Meter-Schanze. „Ich hatte nicht
wirklich Angst. Man muss einfach runterfahren,
springen und stehen“, erklärt Max das einfach Er-
folgsrezept.
Das bewährt sich auch heute noch, obwohl die
Schanzen immer höher, die Weiten immer größer
und die Erfolge immer mehr werden. Natürlich ist
das nicht alles. Denn mit den Weiten wurde auch
das Können immer größer – oder umgekehrt. Aus
dem talentierten Drittklässler ist längst ein hoff-
nungsvoller Skispringer geworden, der in der zweiten Titel aus. Der Lohn: die Berufung in den
ganzen Nation für Furore sorgt – und das nicht nur D-/C-Kader des Deutschen Skiverbands (DSV).
wegen seiner für diesen Sport eher kuriosen Hei- Großen Anteil an der Entwicklung hat sein Trainer
mat. Staunten die Konkurrenten anfangs eher dar- Stefan Wiedmann, der jüngst vom DSV auch zum
über, staunen sie nun häufiger über die Weiten, die Nachwuchstrainer des Jahres gekürt wurde. „Er
Max in den Schnee legt. „Ja, es läuft gerade ziem- filmt jeden meiner Sprünge und wertet ihn aus. Das
lich gut“, sagt er und stapelt schon etwas tief. Denn machen die anderen Trainer nicht“, beschreibt Max
aktuell führt er sogar das Tableau des Schülercups die akribische und daher sehr erfolgreiche Arbeit
an, in dem sich die besten Springer Deutschlands seines Coaches.
messen. Den hatte er im vergangenen Jahr in der
jüngeren Altersklasse sogar gewonnen. Bei den Gemeinsam wollen sie aber noch viel weitere
Älteren nun wechselte er von den 40-/50-Meter- Sprünge machen. „Ein Traum von mir wäre es,
Schanzen auf die 60-Meter-Schanzen. Und trotz einmal in den Weltcup zu kommen“, gibt Max offen
der Umgewöhnung („Jetzt ist der Druck auf die Ski zu. Bis dahin jedoch ist noch ein weiter Weg. Das
beim Springen größer. Sie werden von unten stär- weiß er selbst. Doch der Start dorthin ist geglückt –
ker an den Körper gepresst.“) sieht alles nach dem auch dank der Talentiade.