Page 20 - Sportjournal 10-2019
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Ausgabe 10 | 2019



    später  sind  aus  den  anfänglichen  drei  Abste-
    chern ins Kanu pro Woche drei bis vier Einheiten
    pro  Tag  geworden,  aus  dem  nachmittags  zu

    beschäftigenden  Erstklässler  ein  erfolgreicher
    Junioren-Weltmeister mit Perspektive.



    Wobei diese Perspektive aus der Sicht von Elias
    selbst  noch  wenig  definiert  ist.  „Konkrete  Ziele

    habe  ich  mir  eigentlich  noch  nicht  so  genau
    überlegt“, gibt der Potsdamer Sportschüler wohl-

    tuend offen zu. „Erst einmal mache ich im nächs-
    ten Jahr mein Abitur. Und im Sport muss man

    sehen, ob es reicht.“ Die Skepsis, die in diesen
    Worten mitschwingt, spricht zwar für die Boden-

    ständigkeit  des  18-Jährigen,  die  Erfahrungen
    aus  seiner  bisherigen  Entwicklung  aber  lassen det. „Da weiß ich ja dann, woran ich noch arbei-
    eher  wenig  Gründe  dafür  erkennen.  Nationale ten muss.“ Diese Arbeit an den Schwächen, aber

    und internationale Medaillen – zuletzt der Juni- auch an den Stärken geht umso einfacher, als
    oren-WM-Sieg im K2 über 1.000 Meter – pflas- der  Standort  Potsdam  bundesweite  Strahlkraft

    tern  den  bisherigen  Karriere-Weg  von  Elias besitzt. „Aus dem ganzen Land kommen Sport-
    Kurth. Und auch er selbst muss zugeben: „In den ler,  um  hier  zu  trainieren.  Dadurch  haben  wir
    Nachwuchsjahrgängen  war  ich  immer  vorn  mit große  Trainingsgruppen  und  starke  Trainings-

    dabei und meine Entwicklung stetig.“                      partner.“



    An dieser Entwicklung hat das intensive Training Und nicht nur das, schließlich trainiert auch die
    beim  KC  Potsdam,  dem  erfolgreichsten  Kanu- absolute  Weltspitze  des  Kanusports  beim  KC
    Verein der Welt, einen enormen Anteil. An Schul- Potsdam.  Weltmeister  wie  Ronald  Rauhe,  Se-

    tagen geht es bis zu drei Mal zum Training, an bastian  Brendel,  Felix  Frank  oder  Max  Lemke
    freien Tagen sogar bis zu vier Mal. Für Elias kein drehen regelmäßig ihre Runden auf dem Templi-

    Problem. „Mit den Erfolgen im Rücken geht das ner  See  –  manchmal  auch  zeitgleich  mit  Elias
    natürlich einfacher“, sagt er zu seiner Motivation, Kurth. „Das pusht einen natürlich, wenn man da

    die aber auch nach Misserfolgen kaum schwin- –  zumindest  eine  Zeit  lang  –  mithalten  kann.“
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