Page 20 - Sportjournal 02-2018
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Ausgabe 02 | 2018
len in Cottbus. „Vor sieben Jahren haben wir eine
neue Heimstätte gesucht, weil die Kosten der alten
einfach zu hoch waren“, berichtet Herold über den
Beginn des ganz besonderen Sportgeschäfts. „Wir
sind dann eigentlich nur durch einen dummen
Zufall an dem Laden vorbeigekommen, an dessen
Schaufenster ein ‚Zu vermieten‘-Schild geklebt
war.“ Wo andere Vereine aber gar nicht erst auf
die Idee gekommen wären, eine Heimstätte zu
suchen, sahen die Karateka genau in diesem La-
den ihre Chance. Warum auch nicht, schließlich
hatten sie zuvor in einer ehemaligen Keksfabrik
ihre Matten ausgelegt. Warum nicht, dachte sich
Nicht nur Vereinsvorsitzende Christina Herold fühlt sich in der auch der Vermieter nach einem Gespräch mit dem
Heimstätte des Doitsu-Budo-Kwai wohl.
Verein – und so wurde aus dem ehemaligen Kon-
Seitdem haben sich die gut 136 qm ganz tief in die sum ein Dojo. Und im Laufe der Zeit ein richtiges
Sportlandschaft der Lausitzmetropole und noch Schmuckstück. „Wir haben in Eigenregie ein
tiefer in die Herzen der Vereinsmitglieder gebrannt. Schwingboden eingebaut und zwei kleine Kabi-
„Zu Beginn waren einige schon skeptisch“, erin- nen“, sagt Christina Herold. „Der Schwingboden
nert sich Vereinsvorsitzende Christina Herold zu- war nicht ohne, an dem haben wir viele Stunden
rück. Zu klein sei einigen die Ladenfläche gebaut.“ Dazu kommen noch ein kleines WC und
gewesen. Und überhaupt, ein Laden als Spor- eine kaum größere Dusche. „Das ist alles ziemlich
traum? Doch der Skepsis folgte schnell Wohlwol- klein. Aber es ist unsers. Hier können wir immer
len, Zuneigung, Liebe. „Jetzt ist schon so, dass rein und brauchen nichts umzuräumen“, zählt die
einige Eltern ihre Kinder gerade wegen des beson- 40-Jährige die Vorteile auf.
deren Raums bei uns anmelden“, so Herold.
Zu denen hat sich im Laufe der Jahre auch eben
Das aber ist nur die halbe Wahrheit. Denn ohne jene geringe Größe entwickelt, die anfänglich
die Leidenschaft der Vereinsmitglieder und vor große Skepsis hervorgerufen hat. „Dadurch, dass
allem auch dank ihres Einfallsreichtums wäre der die Trainingsfläche so klein ist, müssen sich unse-
ehemalige Konsum und spätere Fahrradladen re Übungsleiter immer etwas einfallen lassen, um
noch immer nichts weiter als ein Laden unter vie- die Übungen anzupassen. Wir haben schon viele