Page 30 - Sportjournal 01-2024
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Auf die Plätze





          schrieben. Und so tummeln sich die Sportwilli- Jens-Uwe Grande fühlt sich sowohl durch die
          gen bald auf zwei Badmintonfeldern und an      warmen Worte als auch die Partie an der
          mehreren Tischtennisplatten. Während da und Tischtennisplatte in der Idee des kostenfreien
          dort die Bälle schon gekonnt übers Netz retur-  Angebots bestätigt, weiß aber auch um die
          niert werden, kämpft an manch anderer Stelle   harte Arbeit, die dahintersteckt. Schließlich
          der eine oder andere noch eher mit den Tü-     müssen die Einheiten, die seit dem Auftakt des
          cken der Schläger oder der Flugkurve des       Projekts im November mehr als 300 Teilneh-
          Balls. Das aber ist hier und heute egal, denn:  mende angezogen haben, finanziert werden.
          „Wir wollen Breiten- und Freizeitsport anbie-  Das gehe nur mit Unterstützung. Die hatte der
          ten. Das ist unsere Überschrift. Es soll keinen  Familien-Sport-Verein-Oberhavel e.V. anfangs
          Wettbewerbscharakter haben.“                   beim Landkreis gesucht, später dann bei der
                                                         GKV gefunden. „Das Projekt ist als Gesund-
          Hat es auch nicht. Dafür ist der Spaßfaktor    heitsmaßnahme finanziert“, erklärt Grande                                                                                                                                Foto: picture alliance/ BEAUTIFUL SPORTS | BEAUTIFUL SPORTS/Hilge
          überall aus den Gesten und Mimiken der Akti-   und freut sich, dass diese Finanzierung – auch
          ven auf dem Parkett herauszulesen – sowohl     dank eines gewissen Eigenanteils des Vereins
          bei „der Tischtennistruppe, die hier regelmä-  – bis Mitte 2025 gesichert ist. Und was danach
          ßig herkommt“, wie Jens-Uwe Grande zu be-      kommt? Das weiß Jens-Uwe Grande auch
          richten weiß, als auch bei den Neuen heute,    noch nicht. Aber das Ziel ist klar. „Wir wollen
          die meist in Familie gekommen sind. So wie     diese Angebote verstetigen und aus ihnen fes-
          die Sperlings, die zum ersten Mal dabei sind.  te Freizeitsportgruppen machen.“ Ob diese
          „Wir wohnen hier gleich um die Ecke“, erklärt  dann unter dem Dach des FSVO firmieren, sei
          Mutter Heike. „Und leider gibt es hier sonst   dabei gar nicht so wichtig. Im Gegenteil: Der                                    Brandenburgs Rad-Asse sorgen für
          nicht so viele Möglichkeiten.“ Umso dankbarer  FSVO sucht andere Vereine, die diese Angebo-
          sind sie und ihr Mann Uwe, dass sie mit ihren  te dann übernehmen könnten. Wichtig ist                                          deutschen Goldregen bei Bahn-EM
          Kindern Johanna und Leopold dieses Angebot     Grande nur: „Wir wollen, dass so viele Teilneh-
          des FSVO wahrnehmen können. „Das ist wirk-     mende wie möglich beim Sport bleiben.“ Fa-
          lich eine schöne Initiative“, findet Mutter Sper-  milie Sperling zumindest wird auf jeden Fall                                 Die ersten internationalen Titelkämpfe des      nach Paris, Olympia haben wir immer im
          ling schon zu Beginn und ihr Mann ergänzt: „Es erst einmal wiederkommen. „Im Winter ist das                                     olympischen Jahres im Radsport standen          Kopf“, blickte Emma Hinze nach der Titelver-
          ist auch gut, dass es hier nicht um Leistung   wirklich super.“                                                                 ganz im Zeichen der Radrennfahrerinnen und -    teidigung im Teamsprint bereits auf den Sai-
          und Wettbewerb geht.“ Nur kurze Zeit später                                                                                     fahrer aus dem Sportland. Drei EM-Titel, eine   sonhöhepunkt im Sommer. Und Pauline Gra-
          flitzen die Sperlings samt Freunden beim Chi-    Mehr zu den Angeboten gibt’s hier.                                             Vizemeisterschaft sowie zwei Bronzemedaillen    bosch, die als Anfahrerin eine persönliche
          nesisch um die Tischtennisplatte.                                                                                               sicherten sich die Brandenburger Aktiven im     Bestzeit im Finale fuhr, ergänzte: „Wir haben
                                                                                                                                          niederländischen Apeldoorn und waren damit      Gewohnheiten, einen festen Ablauf, vieles pas-
                                                                                                                                          maßgeblich an der deutschen Medaillenaus-       siert, weil wir uns blind vertrauen. Wenn wir im
                                                                                                                                          beute von insgesamt neun Plaketten (jeweils     Flow sind, macht es einfach nur Spaß.
                                                                                                                                          3x Gold, Silber und Bronze) beteiligt.          “
                                                                                                                                                                                          Neben den beiden Titeln fuhr Lea Sophie
                                                                                                                                          Erfolgreichste deutsche Starterin war dabei     Friedrich zudem noch zu Silber im Sprint, in
                                                                                                                                          einmal mehr Lea Sophie Friedrich. Die 24-Jäh-   dem Hinze auf den Bronzerang kam. Ebenfalls
                                                                                                                                          rige verteidigte sowohl im Keirin als auch im   Bronze holte sich Grabosch im Zeitfahren über
                                                                                                                                          Teamsprint – hier mit ihren Clubkameradin-      500 Meter. Den Medaillenreigen komplettierte
                                                                                                                                          nen vom RSC Cottbus, Emma Hinze und Pauli-      der Eisenhüttenstädter Roger Kluge, der mit
                                                                                                                                          ne Grabosch – die EM-Titel aus dem Vorjahr.     Theo Reinhardt aus Berlin im Madison eben-
                                                                                                                                          „Heute war die erste Etappe auf dem Weg         falls zur Titelverteidigung fuhr.



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