Page 22 - Sportjournal 01-2018
P. 22
Ausgabe 01 | 2018
später hunderten Sportlern ein sportliches Zu-
hause bietet.
„Ich kann mich noch genau an den Tag des
Brandes erinnern“, sagt Helga Blawid und ihre
Blicke wandern dabei durch die ehemalige Ein-
gangstür der Halle auf den roten Bodenbelag,
der seit dem Brand vor über 50 Jahren schutzlos
dem Wetter ausgesetzt ist. „Ich kam damals mit
der Straßenbahn zu der Halle, die wirklich groß
war, und konnte hier nicht mehr rein.“ Zu stark
hatten die Flammen gewütet. Die heutige Vorsit-
zende des BSG-Nachfolgers SG Stahl Branden-
burg war damals Übungsleiterin und hatte selbst
in der Halle Handball gespielt. Das war nun nicht
mehr möglich. „Ein Neuaufbau hätte nicht mehr
gelohnt“, erinnert sich Blawid.
Helga Blawid und Lutz Buntins zeigen stolz ihre neu hergerichteten
Doch die Stahl-Sportler wollten ihren lieb gewon- Kabinen im alten Eingangsgebäude.
nenen Standort an der August-Bebel-Straße
nicht aufgeben. Und so entschlossen sie sich Jahre lang wurde hier nichts mehr gemacht.“
dazu, die übrig gebliebenen Räume auszubauen Entsprechend groß war nach der Wende der
und weiter zu nutzen. Nach und nach wurde die Investitions- und Sanierungsbedarf. Ein Bedarf,
angeschlossene kleinere Halle saniert, die von der für den nunmehr ungleich kleineren Nachfol-
der großen Halle übriggebliebenen Kabinen, Sa- geverein der BSG nur schwer zu bewältigen war.
nitärräume und der Eingangsbereich erschlos- Damit stand der Betrieb der Sportstätte ein wei-
sen und auch die Bowlingbahn wieder nutzbar teres Mal auf der Kippe. Und wieder bekannten
gemacht – für die nächsten 40 Jahre. sich die Stahl-Athleten zu ihrer Halle. „Wir haben
eine Mitgliederbefragung durchgeführt, ob wir
Die sahen zum Glück kein Feuer mehr, dafür die Halle behalten und modernisieren wollen.
aber jede Menge Sportlerinnen und Sportler und Wir haben einstimmig dafür gestimmt. Wo hat
natürlich auch den Zahn der Zeit. Blawid: „40 man schon eine Halle mit so viel Charakter und