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5 BRANDENBURGS SPORTJAHR 2022
Vorwort
Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,
das Sportjahr 2022 war für uns Brandenburgerinnen und
Brandenburger ein Jahr wie es typischer für den Sport nicht
hätte sein können. Es waren zwölf Monate voller Aufs und
Abs. Unsere Emotionen schwankten zwischen Euphorie und
Ernüchterung, zwischen großer Sorge und unbeschreiblichen
Glücksgefühlen, zwischen Wut und Empathie. Jede Sportlerin
und jeder Sportler kennt diese Gegensätze, die uns aber in
diesem Jahr noch stärker vereint haben.
Zu Jahresbeginn hatte uns die Corona-Pandemie noch ziemlich fest umklammert. Als wir uns endlich aus ihr
lösen konnten, war die Erleichterung groß. Die olympische Goldmedaille durch Bobanschieberin Deborah Levi
im Eiskanal von Peking gab vielen noch einen extra Schub an Motivation. Doch der Ukrainekrieg ließ uns nur
wenige Wochen später wieder in eine Schockstarre verfallen. Gegen das Leid hunderttausender Menschen
waren unsere Probleme plötzlich sehr sehr klein. Doch auch diese Lähmung schüttelten wir recht schnell aus
unseren Knochen und halfen dort, wo wir helfen konnten. Viele Sportvereine initiierten Hilfsaktionen und fuhren
mit Hilfsgütern zum Teil sogar selbst in Richtung Krisengebiet. Das Sportland nahm Geflüchtete in seine Reihen
auf, und auch Versicherungshürden für die Neuankömmlinge haben wir schnell und unbürokratisch aus dem
Weg geräumt.
Doch der nächste Nackenschlag ließ nicht lange auf sich warten. In Folge des Ukrainekrieges stiegen die
Energiekosten immens und verschärften – gemeinsam mit der stetig steigenden Inflation – die finanzielle
Situation vieler Vereine. Die Sorgenfalten vor allem bei denen, die Sportstätten selbst bewirtschaften, wurden
tiefer und tiefer. Doch auch hier haben wir Lösungen gefunden und die Handelnden der Politik überzeugt, die
Sportvereine bei den Gas- und Strompreisbremsen zu berücksichtigen.
Neben all den großen gesellschaftlichen Herausforderungen haben wir stets versucht, unsere grundlegenden
Hausaufgaben nicht zu vergessen, nämlich, die Sportvereine bei ihrer zumeist ehrenamtlichen Arbeit zu unter-
stützen. Digitalisierungsprojekte wie unser neues Portal „Verminext“ zur webbasierten Abwicklung von
Förderungen oder die neue LSB-Homepage, die erfolgreiche Umsetzung von Sportstätten-Projekten, zahlreiche
Veranstaltungen zur Sichtung und Entwicklung junger Sporttalente und natürlich der Bau unseres Hauses des
Sports - all dies sind Beispiele für ein Sportjahr, das uns in unserer Entwicklung ein großes Stück nach vorn
gebracht hat. Die Brandenburger Medaillenflut im Sommer durch unsere Asse aus dem Radsport, Kanu,
Triathlon, der Leichtathletik und dem Para-Sport bescherte uns weitere schöne Erfolgserlebnisse.
Doch alle Erfolge im Breiten- und Leistungssport basieren stets auf der alltäglichen ehrenamtlichen Arbeit in
unseren Vereinen – sie sind also das Ergebnis Ihrer hervorragenden Arbeit! Das hat auch die Brandenburger
Politik erkannt und dem organisierten Sport zum Jahresende eine nie dagewesene Anerkennung beschert. Auf
unser aller Betreiben hin hat das Land nicht nur eine zusätzliche Corona-Soforthilfe für Brandenburgs Sportver-
eine von mehr als 2,76 Mio. Euro bewilligt. Sie hat auch die Sportförderung um historische 3,5 Millionen auf
nunmehr 24 Millionen Euro im Jahr angehoben. Diese Wertschätzung unserer Arbeit hilft uns nicht nur
finanziell. Sie hilft uns vor allem auch, all die schwierigen Herausforderungen unserer Zeit noch sportlicher zu
nehmen und sich ihnen auch in den kommenden Jahren optimistisch und vereint zu stellen.
Ihr Wolfgang Neubert
Präsident des Landessportbundes Brandenburg