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PROJEKTERGEBNISSE
Im Rahmen des Projektes gelang es, rund 100 Senioren mit Migrationshinter- Weitere mögliche Barrieren:
grund, vor allem russischsprachige Zuwanderer, für regelmäßiges, gesundheits- ࡯ geringe oder gar keine Kenntnisse über die hiesigen Sportstrukturen
orientiertes Sporttreiben zu gewinnen. Die Sportangebote wurden auf die Teil- ࡯ fehlende Erfahrungen älterer Migranten im Sport
nehmer zugeschnitten. Zudem wurden neue Übungsleiter und Multiplikatoren ࡯ geringe Sprachkenntnisse
mit und ohne Migrationshintergrund gewonnen. Im Laufe des Projektes nahmen ࡯ selten interkulturell ausgerichtete Willkommenskultur der Sportvereine
viele von ihnen an der BSJ-Qualifikationsmaßnahme „Sport interkulturell“ teil.
Das Projekt gab viele Impulse für die Arbeit der Kreis- und Stadtsportbünde
und öffnete den Sportvereinen einen neuen Beschäftigungsbereich mit einem
hohen Ausbaupotenzial. Das vorhandene Netzwerk mit Kooperationspartnern
wurde weiter vergrößert.
Die in den Sportvereinen erprobten Zugangswege zur neuen Zielgruppe wei-
sen viele Gemeinsamkeiten auf. So ist die Kontaktaufnahme mit Migranten-
organisationen vor Ort ein grundlegender Erfolgsfaktor. Die Ansprache älterer
Migranten erfolgt am besten in bereits bestehenden Gruppen, möglichst in
ihrer Muttersprache. Einzelpersonen sind kaum erreichbar. Motivierend wir-
ken zusätzliche Angebote wie gemeinsame Ausflüge, Abende oder Sportfes-
te, die einen teambildenden Charakter haben.
Senioren mit Migrationshintergrund sind eine sehr sensible Zielgruppe und
Gruppenbildung ein kaum steuerbarer Prozess. Im Projektverlauf zeigte sich,
dass sich Männer schwerer motivieren lassen als Frauen. Außerdem gilt: Je
älter die Zuwanderer sind und je länger sie in Deutschland leben, desto auf-
wendiger gestaltet sich die Integration.